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GMS Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS)

1860-9171


This article is only available in German.
Editorial
GMDS 2025

[Methodological diversity, common goals: “GMDS illuminates health” – 70th Annual Meeting of the German Society for Medical Informatics, Biometry, and Epidemiology (GMDS)]

André Scherag 1
Peter Schlattmann 1
 Cord Spreckelsen 1

1 Universitätsklinikum Jena, Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Datenwissenschaften, Jena, Deutschland




Editorial

Zum siebzigsten Mal bringt die GMDS-Jahrestagung 2025 die vielfältigen in der Fachgesellschaft organisierten Disziplinen zusammen: Medizinische Informatik, Medizinische Biometrie und Epidemiologie einschließlich der Medizinischen Dokumentation sowie Medizinische Bioinformatik und Systembiologie tragen als Informations- und Datenwissenschaften zum wissenschaftlichen Fortschritt in der Medizin und zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens bei.

Die Fächer stärken sich – gerade im Rahmen der Jahrestagung – durch Zusammenarbeit und Austausch, um der Erhaltung und der wissenschaftlichen Aufklärung von Gesundheit dienen zu können: „GMDS erhellt Gesundheit“.

Auf der Tagung werden 256 angenommene Beiträge aus dem ganzen Spektrum der methodisch vielfältigen und oft technologisch bahnbrechenden Arbeiten als Vorträge oder Poster präsentiert und diskutiert.

Die drei in diesem Jahr zur Veröffentlichung in der MIBE angenommenen Tagungsbeiträge zeigen exemplarisch die thematische Bandbreite der GMDS:

  • Budeus und Boeker zeigen, wie der Aufwand einer standardkonformen, interoperablen Repräsentation von Medikationsdaten mittels einer graphenbasierten Zusammenführung und Anreicherung von Medikationsdaten mit terminologischen/klassifikatorischen Codes reduziert werden kann. Datenintegrationszentren können so auf vordefinierte FHIR-Objekte zugreifen, um sie als Bausteine für die Medikationsdokumentation zu nutzen [1].
  • Das Verbundprojekt Somnolink verbindet Initiativen zur patientenzentrierten Erforschung und Behandlung von Schlafapnoe zu einer nationalen Initiative. Basis ist hierbei eine gemeinsame Datennutzung zu deren Voraussetzung ebenfalls gemeinsame Standards und die Klärung des regulativen Rahmens gehören [2].
  • Grashof et al. tragen in ihrem Übersichtsartikel Ansätze zusammen, die als assistierende Technologien Personen mit degenerativer Beeinträchtigung ihrer kognitiven Funktionen unterstützen, und untersuchen, wie diese evaluiert werden [3].

Die Beiträge adressieren unterschiedliche medizinische Anwendungsbereiche von der Schlafmedizin über degenerative Erkrankungen bis zur Medikamententherapie allgemein. Sie nutzen vielfältige methodische Ansätze vom Datenmanagement über Terminologierepräsentationen und graphenbasierte Datenformate bis hin zu systematischen Literaturreviews. Heterogene Anwendungsbereiche, vielfältige – aber alles andere als beliebige – Methoden: Hierin liegt die Stärke der Fachgesellschaft und ihr großes Innovationspotential auch für die nächsten Jahre.

Anmerkung

Interessenkonflikte

Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenkonflikte in Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


Literatur

[1] Budeus M, Boeker M. Graph-based creation of IDMP-conformant FHIR Medication instances using Neo4j: An evaluation study. GMS Med Inform Biom Epidemiol. 2025;21:Doc10. DOI: 10.3205/mibe000282
[2] Krefting D, Arzt M, Brandt M, Goldammer M, Ehrlich F, Maurer JT, Penzel T, Sehr T, Rodenbeck A, Zaschke P, Schöbel C. Somnolink – a national initiative to improve data sharing for better healthcare and research in obstructive sleep apnea. GMS Med Inform Biom Epidemiol. 2025;21:Doc08. DOI: 10.3205/mibe000280
[3] Grashof R, Lipprandt M, Breil B. Cognitive assistive technologies for degenerative diseases and related evaluation methods: A scoping review. GMS Med Inform Biom Epidemiol. 2025;21:Doc09. DOI: 10.3205/mibe000281